Inhaltsverzeichnis
Als ich 1998 meine eigene Praxis als Heilpraktikerin für Traditionelle Chinesische Medizin eröffnete, wusste ich nicht, auf welche Reise ich mich damit begab. Auf eine Reise, bei der ich viele Erfahrungen sammeln durfte und noch mehr Erkenntnisse gewinnen konnte. Erkenntnisse, die man nicht durch Lehrbücher und Studium erhält, sondern die man nur so allumfassend bekommt, wenn sie im Zusammenhang mit den Lebensgeschichten der Patienten gesehen und verstanden werden.
Heute, 26 Jahre später und durch eigene gesundheitliche Einbrüche, kann ich aus tiefster Überzeugung sagen, dass das durch den Staat etablierte Krankheitssystem (ein Gesundheitssystem ist es schon lange nicht mehr, oder war es noch nie) niemals zur Heilung eines Patienten beitragen kann, wenn in einer Praxis nur ein Zeitfenster von 5 bis 10 Minuten pro Patient vorgesehen ist und dieser dann, ganz zur Beruhigung von Patient, Arzt und vor allem der Pharmaindustrie mit einem Rezept die Praxis verlässt und dann wieder auf sich allein gestellt ist.
Allein die Fixierung auf nur körperliche Symptome ist schon fatal genug, wobei nicht nur Mediziner, sondern auch Patienten lernen dürfen, dass sie mehr sind als nur ihr Körper. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ein gesunder Körper ist absolut wichtig, denn dieser Körper ist es, der uns eine sehr interessante Interaktion in dieser Welt ermöglicht und heißt es nicht, dass sich die Seele nur in einem gesunden Körper wohlfühlt? Wäre es dann nicht sinnvoll, sich mit der Frage zu beschäftigen, welche Energie uns gesund sein lässt?
In einer Zeit in der sich alles um Energiegewinnung, Energieeinsparung etc. dreht, über E-Autos und Wärmepumpen diskutiert wird, könnte es auch an der Zeit sein, sich Gedanken zu machen, wie unsere körpereigene Wärmepumpe funktioniert, bzw. wie unser körpereigener Strom fließt und woher wir ihn beziehen. Und damit sind wir schon bei dem wunderbaren Thema der Traditionellen Chinesischen Medizin. Keine Angst, dies wird kein Lehrwerk über Chinesische Medizin. Jedoch dient das Verständnis der Sichtweise dieses uralten Medizinsystems der Vermittlung der Zusammenhänge von Krankheitsentstehung und dieser entgegenzuwirken.
Beeindruckt hat mich schon immer die Sichtweise vorbeugend zu handeln, was in der Chinesischen Medizin heißt, den Energiefluss aufrecht zu halten. Energie muss also fließen. Das leuchtet uns bei unserem Hausstrom im wahrsten Sinne des Wortes ein, denn wenn kein Strom fließt, leuchtet auch keine Lampe, läuft kein Kühlschrank, kein Herd, keine Waschmaschine, es läuft eben gar nichts. Begeben wir uns also zum besseren Verständnis in unser eigenes faszinierendes Energiekraftwerk und schauen uns an, was da so passiert. Jedoch spielt auch die Qualität der Energie, die wir selbst generieren, aber auch der wir „von außen“ ausgesetzt sind, eine erhebliche Rolle!
Meridiane und das Qi
Die Grundlage der Chinesischen Medizin sind die Meridiane, Energiebahnen, die alle Strukturen unseres Körpers mit Energie versorgen. Diese Versorgung funktioniert jedoch nur, wenn die Energie, oder wie die Chinesen sagen, das Qi, auch fließt. Denn nur ein ständiger Energiefluss kann auch in unserem Körper alles versorgen. Kommt es zu Stauungen, also zu Blockaden, so ist das in etwa so, wie wenn ein Biber einen Damm in einem Fluss baut, dann kommt es davor zu einer Überschwemmung und nach dem Damm zur Austrocknung. Beides mit verheerenden Folgen. Jetzt werden Sie denken, ja, aber so ein Biber kommt ja gar nicht in meinen Energiefluss. Nun ja, ein Biber vielleicht nicht, dafür aber die berühmte Laus, die über die Leber läuft. Dazu aber später mehr.
Wir sind also nur so lange gesund, solange unsere Energie fließt und wenn wir auch genug davon haben. Durch was aber erhalten wir Energie und wie halten wir sie am Fließen? Als besonderes Geschenk unserer Eltern erhalten wir bei unserer Geburt ein gewisses Maß an Energie, das ist die sogenannte Nierenessenz. Diese Nierenessenz verbraucht sich bis zu unserem Lebensende, wobei die Verbrauchsmenge von unserem Lebenswandel abhängig ist. Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll im Übermaß können die Reduzierung stark beschleunigen. Wobei ein gewisser Spaß im Leben natürlich wichtig ist. Die Dosis macht das Gift!!! Aber auch Operationen, Unfälle, viele Geburten bei Frauen und Dauerstress können die Nierenessenz schwächen.
Früher sagte man, dass Frauen bei jedem Kind einen Zahn verlieren. Da ist bestimmt viel Wahres dran, denn die Zähne werden vom Nieren Qi versorgt. Selbst erzeugen wir Qi über die Nahrungsaufnahme und die Qualität ist natürlich auch hier abhängig von der Qualität der Nahrungsmittel. Meine Empfehlung ist die 5-Elemente-Ernährung, die darauf abzielt für alle Organe die passende Energie zu liefern. Dann erhalten wir Qi über die Atmung, wobei auch hier die Qualität eine große Rolle spielt und vor allem auch die Art der Atmung. Leider atmen wir durch vorwiegend sitzende Tätigkeiten nur sehr oberflächlich und kommen mit der Atmung nicht weiter als bis zum Zwerchfell.
Damit sind wir bei einer weiteren Energiegewinnung, der Bewegung. Und auch hier ist ein gesundes Maß und die passende Sportart wichtig. Qi Gong und Tai Qi sind sehr zu empfehlen, da hier gleichzeitig der Energiefluss optimal beeinflusst wird. Doch auch die Energie, bzw. die Energiequalität, die in unserer Umwelt, zu Hause, am Arbeitsplatz und durch zwischenmenschliche Interaktionen besteht, prägt unsere Lebensqualität und Gesundheit maßgeblich, womit sich die Lehre des Feng Shui in den östlichen Kulturen schon immer befasst hat.
Blockaden
Um Blockaden im Energiefluss zu vermeiden, sollte also immer bereits vorbeugend gehandelt werden. Als Grundlage sieht man aus chinesischer Sicht hier die Ernährung, Bewegung und Meditation und erst wenn das alles nicht greift, wird Pflanzenheilkunde und Akupunktur eingesetzt. Hier unterscheidet sich das östliche und westliche Gesundheitsverständnis grundlegend. Im Westen geht man zum Mediziner, wenn man Beschwerden hat und die meistens auch schon seit längerer Zeit und dann selbstverständlich mit dem Auftrag an den Behandler, diese Beschwerden jetzt sofort alle restlos zu beseitigen.
Im Osten leiten die Mediziner die Menschen an, was sie tun können, um gesund zu bleiben, das ist auch der Grund, warum in China so viele Menschen in ihren Arbeitspausen im nächstliegenden Park Qi Gong oder Tai Qi praktizieren. Leider hat sich das Medizinsystem auch in China und anderen Ländern durch den westlichen Einfluss stark verändert und das nicht unbedingt zum Besseren. Ich selbst habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich bei meinen Patienten den Energiefluss erst einmal durch Akupunktur wieder ins Fließen bringen musste und habe dann immer vermittelt, was die Patienten selbst tun können und dazu sind viele Gespräche notwendig, da es keine Standardtherapie gibt, weil jeder Mensch ganz individuell aufgestellt ist. Was kann aber nun den Energiefluss blockieren?
Man unterscheidet äußere und innere Einflüsse.
Äußere Einflüsse
Zu den äußeren Einflüssen gehören alle klimatischen Faktoren, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit, Wind. Ist man hier einem Faktor längere Zeit stark ausgesetzt, so kann dies Probleme verursachen. Unfälle und Stürze können den Energiefluss blockieren, denn nicht nur die sichtbaren körperlichen Strukturen sind geprellt, auch der Energiefluss kann dann stagnieren. Da unser Qi auch unsere Körperflüssigkeiten antreibt, kommt es bei körperlichen Traumen gleichzeitig zu einem Stau der Körperflüssigkeiten, besonders des Blutes und der Lymphe. Hat z. B. jemand einen Aufprallunfall mit dem Auto, so wird meist ein Schleudertrauma diagnostiziert, es gibt eine Halskrause und anschließend Physiotherapie.
Patienten vergessen das Ganze dann wieder und kommen ein halbes Jahr später in die Praxis und klagen über Kopfschmerzen. Bei der Anamnese, bei der auch immer nach Unfällen gefragt wird, stellt sich dann ein Autounfall vor einem halben Jahr heraus. „Das ist doch schon so lange her“, sagt der Patient, „das hat mit meinen Kopfschmerzen bestimmt nichts zu tun“. Nun ja, wenn der Energiefluss in den Meridianen, der den Kopf versorgt, nicht wieder hergestellt wurde, ist der Kopfschmerz eine logische Konsequenz, da zu wenig Energie durch die Meridiane den Kopf erreicht. Die meisten Meridiane verlaufen über den Nacken. Und wie bei einem verstopften Rohr funktioniert der Zufluss dann irgendwann gar nicht mehr richtig.
Würde man nach einem Unfall mit Akupunktur die Blockaden beseitigen, wären Spätfolgen zu vermeiden und auch die unmittelbaren körperlichen Beschwerden weitaus erträglicher. Zu Einflüssen von außen, die den Qi-Fluss blockieren können, zählen auch Narben. Je nachdem wie tief Narben sind, können Sie eine beträchtliche Blockade darstellen. Nehmen wir zum Beispiel die Blinddarmnarben, früher wurden da oft ganz (un)schön lange Schnitte gemacht. Ich habe selbst eine solche (Un)Schönheit. Blinddarmnarben blockieren immer den Lebermeridian. Das Glück hierbei ist, dass wir zwei Lebermeridiane haben, so wie alle 12 Hauptmeridiane paarig angelegt sind, immer auf der linken und der rechten Körperseite. Somit kann dann der unbeschädigte Meridian auf der linken Körperseite seine Arbeit unbeschadet verrichten.
Wenn ich hier von 2 Lebermeridianen spreche, klingt das so, als ob Meridiane eigenständig für sich existieren. Natürlich ist das nicht so, alle Meridiane sind miteinander verbunden, wir sprechen von einem Energiekreislauf, so wie wir auch von einem Blutkreislauf sprechen, obwohl es hier auch einzelne Venen und Arterien gibt, die eine spezielle Funktion haben. Und noch eine gute Nachricht: Narben kann man entstören! Weitere Einflüsse von außen, die den Qi-Fluss blockieren können sind, Viren, Bakterien, Pollen. Heuschnupfenpatienten können bestätigen, wie sehr ihre Atmung dann blockiert ist. Ergänzend möchte ich hier noch erwähnen, dass viele Strahlungen einen negativen Einfluss sowohl auf die Qualität als auch die Fließfähigkeit unseres Qis, aber auch unserer Körperflüssigkeiten haben.
Das sind zum einen Strahlungen vom Militär, Handystrahlung, unser hauseigenes WLAN und viele andere Strahlen, die wir wahrscheinlich nicht einmal kennen. Und nachdem ja alles so schön bequem drahtlos geht, werden wir ständig und überall bestrahlt, mit Folgen, die wir auch noch alle nicht kennen. Mit all dem muss unser Körper und unser ganzes System umgehen und so regulieren, dass wir dabei nicht krank werden. Somit ist auch verständlich, dass es oftmals die Summe der Dinge ist, die dann den Energiefluss so blockieren, dass wir wirklich Hilfe brauchen.
Innere Einflüsse
Als ob die äußeren Einflüsse nicht schon genug wären, um unser Qi zu blockieren, gibt es noch die sogenannten inneren Einflüsse. Während meiner Praxistätigkeit habe ich festgestellt, dass diese weitaus mehr Beteiligung daran haben und schwieriger in den Griff zu bekommen sind als die Einflüsse von außen. Zu den Einflüssen von innen gehört die Ernährung. Eine falsche Ernährung über längere Zeit kann massive Störungen verursachen und es stellt sich oftmals, als schwierig heraus, Ernährungsgewohnheiten zu verändern. Hinzu kommt auch noch, dass es nicht nur entscheidend ist, was wir essen, sondern auch wie und unter welchen Umständen.
Wenn ich schon Kaffee oder Imbiss to go lese, rebelliert mein Milz- und Magen-Qi, denn beim Laufen zu essen und dann noch Fastfood entspricht so ziemlich einer der besten Methoden, um immer mehr Energie zu verlieren. Ist das Ganze dann noch fett, ist ihre „Mitte“ so blockiert, dass Sie möglichst nach so einer Verzweiflungstat besser keine wichtigen Entscheidungen treffen. Das geht nämlich mit einer blockierten Mitte nicht. Nicht umsonst geht es uns gut, wenn wir in unserer Mitte sind. Eine derartige Ernährung macht das nicht möglich. Zu den Einflüssen von innen gehören auch Drogen und Medikamente.
Ich möchte mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, obwohl ich das ja wahrscheinlich sowieso schon mache, aber 10 bis 20 verschiedene Medikamente können eben nicht gesund sein, auch wenn jeder besuchte Facharzt sich wirklich Mühe gegeben hat, dem Patient ein weiteres hilfreiches Medikament angedeihen zu lassen. Sie glauben, ich übertreibe? Zu mir kamen Patienten, die mir ihre Medikamente aus einer Einkaufstüte auf den Schreibtisch schütteten, da ich immer um eine Medikamentenliste bat für das Erstgespräch. Wenn keine Liste existierte, brachten Sie die Medikamente eben gleich mit. Bei der Frage, warum dies oder jenes Medikament denn eingenommen werde, erhielt ich oftmals die Antwort, dass man das nicht wisse, aber der Arzt habe es eben verschrieben ……
Doch kommen wir nun zum dicksten Brocken, der unseren Energiefluss blockieren kann.
EMOTIONEN – TRAUMA, KONDITIONIERUNG + GEERBTE INFORMATIONEN
Emotionen sind Energie. Sie kann uns beflügeln oder lähmen, sie kann uns fördern oder erniedrigen, aber Emotionen können bei einer bestimmten Heftigkeit oder einer ständigen Wiederholung auch massive Blockaden verursachen. Nun werden in der Chinesischen Medizin jedem Meridian eine bestimmte Emotion zugeordnet. Der Umgang mit Emotionen will gelernt sein oder werden, denn wir alle, die wir menschliche Wesen sind, haben sie. Aufgrund unserer Konditionierungen, die wir auch alle haben, sind Emotionen sehr unterschiedlich ausgeprägt oder angelegt. Selbst diejenigen, die Emotionen nicht zeigen, haben welche, jedoch im stark blockierten Zustand, es sei denn, sie sind Roboter.
Allerdings bestimmt der Umgang mit unseren Emotionen den Einfluss auf unsere Gesundheit. Schon durch den Umstand, dass wir mit offenen Augen durch diese Welt laufen und Eindrücke aufnehmen, ist verbunden mit einer emotionalen Verarbeitung durch unsere Psyche. Übersteigen die Eindrücke jedoch unsere Kapazität der Verarbeitung, kann es auch hier zu gesundheitlichen Störungen kommen und wir müssen dafür sorgen, dass unsere Eindrücke auch wieder einen Ausdruck bekommen. Dies können Gespräche sein, ein künstlerischer Ausdruck wie malen, musizieren, töpfern etc…
Durch die Informationsflut, der wir heutzutage ausgesetzt sind, entstehen sehr viele Eindrücke und diese sind es auch, die dann unser System belasten, wenn sie nicht verarbeitet oder losgelassen werden. Gerade die öffentlichen Medien sind es, die uns in Angst und Schrecken versetzen, womit viele überfordert sind. Deshalb lautet hier die beste Empfehlung: Legen Sie eine Medienfastenkur ein!
Emotionen und Organe und die berühmte Laus, die über die Leber läuft
Hier nun ein kleiner Überblick der Organe mit ihren zugeordneten Emotionen, die zu Blockaden führen können:
- Niere – Angst
- Blase – Unsicherheit
- Leber – Wut, Ärger, Zorn
- Gallenblase – Frustration
- Herz – Gier, Verletzlichkeit
- Dünndarm – Stimmungsschwankungen, Egozentrik
- Milz – Mangel an Selbstvertrauen und Selbstwert
- Magen – Sorgen
- Lunge – Trauer , Traurigkeit
- Dickdarm – Starrsinn, Sturheit
- Herzbeutel – unterdrückte Lebensfreude, unterdrückte Sexualität
Und weil Sie nun wissen, dass wir 12 Hauptmeridiane haben, fehlt noch der Dreierwärmer Meridian, der einzige Meridian der keinen direkten Organbezug hat und deshalb auch keiner bestimmten Emotion zugeordnet wird. Der Dreierwärmer oder auch Dreifacher Erwärmer Meridian genannt, ist ein Regulator und Koordinator, denn er gilt auch als „äußerer Türsteher“ und bestimmt, was in unser System hinein darf und was nicht. Ist hier ein Energiedefizit vorhanden, können Eindrücke ungefiltert in uns eindringen und zur Verwirrung führen.
Der Vollständigkeit halber und auch um das Positive zu erwähnen werden natürlich auch jedem Meridian/jedem Organ positive emotionale Zustände zugeordnet, die entstehen dann, wenn Sie im Fluss sind und ihr Energiesystem ausgeglichen ist. In dieser Lektüre geht es aber über die Laus, die über die Leber läuft und wir wollen ergründen, was es damit auf sich hat, zu welchen gesundheitlichen Störungen es kommen kann und was man dagegen unternehmen kann. Ein Mittel gegen Läuse hilft nicht. Das kann ich an dieser Stelle schon verraten.
Der Leber-Qi Stau
Eine sehr häufige Diagnose in der Chinesischen Medizin ist der Leber Qi Stau, d. h. die Leberenergie ist blockiert, die Energie wird festgehalten und angestaut, was wiederum zu einem Mangel in anderen Bereichen und Organen des Körpers führt und vielfältige Symptome auslöst. Dies können Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Völlegefühl und Verdauungsprobleme, Rippenbogenschmerzen, Augenprobleme und vieles mehr sein (davon noch später mehr). Zuerst einmal müssen wir uns mit den Aufgaben der Leber beschäftigen, um verstehen zu können, welche Beeinträchtigungen damit verbunden sind, wenn die Leber aufgrund der gestauten Energie ihre Arbeit nicht mehr ausführen kann.
Wenn Sie sich im „Netz“ erkundigen nach den Aufgaben der Leber, so lesen Sie von einem Stoffwechselorgan, einem Entgiftungsorgan und evtl. noch, dass die Leber Gallenflüssigkeit herstellt. Nun ja, das ist zwar richtig, aber ist schon beinahe eine Beleidigung für die mannigfaltigen Aufgaben, die die Leber hat. In der Chinesischen Medizin hatte man aufgrund der Sichtweise der Energiekreisläufe schon immer erkannt, wie wichtig es ist, einen gesunden Leber-Qi-Fluss und damit eine gesunde Leber zu haben. Die Leber ist unser Organ der Selbstbehauptung, der Selbstverwirklichung, der Kreativität, der Flexibilität. Die Leber ist maßgeblich an einem gesunden Blut und Blut-Fluss beteiligt und beherbergt die Wanderseele Hun.
Ganzheitliche Medizin betrachtet immer die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele, wobei die Schuldmedizin alleine auf den physischen Körper konzentriert ist und den Patienten oftmals unterstellt, wenn erhöhte Leberwerte im Blut gefunden werden, dass die Patienten doch mehr Alkohol oder toxische Substanzen zu sich nehmen, als sie zugeben. Dem ist bei weitem nicht so, Leberwerte können erhöht sein, wenn bereits seit längerer Zeit sehr viel unverarbeiteter Ärger und Wut in der Leber festgehalten werden. Man spricht vom sog. Leber-Feuer, wenn die angestaute Energie immer mehr zunimmt und keinen Ausdruck, also kein Loslassen findet.
Dieses Leber-Feuer kann dann zu mannigfaltigen Beschwerden im Kopfbereich führen, starke Kopfschmerzen, Augenentzündungen und bei einer weiteren Steigerung kann es dann sogar zum Windschlag kommen, wie der Schlaganfall in der Chinesischen Medizin heißt. Denn wenn das Feuer immer stärker wird, entsteht Wind, das können Sie auch bei einem Waldbrand gut beobachten. Die Chinesische Medizin ist ein System, das einen starken Bezug zu den Gesetzmäßigkeiten der Natur hat und da wir ein Teil der Natur sind, funktionieren wir auch genau so. Wir sind ein Mikrokosmos im Makrokosmos Natur der Erde. Zurück zu den Emotionen. Wie wir also gesehen haben, können Wut, Ärger, Zorn unsere Leber stark blockieren, so wie andere unverarbeitete Emotionen auch andere Organe schaden können. Warum aber ist die Leber hier führend, was das Sammeln von blockierenden Emotionen angeht?
Die Leber hat einen angeborenen Gerechtigkeitssinn und dient dem selbst zur Entwicklung und Darstellung. Die Leber gehört bei den Elementen zum Holzelement und ein Bäumchen will bekanntermaßen wachsen und sich ausbreiten. Wenn das Bäumchen jedoch bereits in der Kindheit zurechtgestutzt wird, werden hier bereits die Anlagen zur stauenden Leber gelegt. Wird dann noch ein Beruf ergriffen, den man nur um den Verstand und evtl. die Eltern zu beruhigen wählt und man sich tagtäglich mit Dingen quält, die einem gefühlsmäßig gar nicht liegen, dann haben Sie Ihre Leber massiv beleidigt. Kommt nun noch das Gefühl der Ohnmacht dazu, also ein Spielball zu sein und dominiert von Regeln, die von Menschen kommen, die man gar nicht unbedingt kennen muss, dann rebelliert ihre Leber in voller Pracht. Hinzu kommt, dass wir alle nicht lernen, wie wir mit Emotionen umgehen können und wie wir unangenehme Erlebnisse bis hin zu Traumata verarbeiten.
Wie wir unangenehme Erlebnisse verarbeiten, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und hängt davon ab, mit welchen Prägungen wir bereits zur Welt kommen und welche Konditionierungen wir im Laufe der Kindheit und des Lebens bekommen haben. Fakt ist jedoch, dass wir alle zu diesem Zeitpunkt das Ergebnis vieler Eindrücke sind, die auch wieder einen Ausdruck finden müssen, weil wir sonst explodieren. Und das tun auch viele Menschen, wenn es zu viel wird. Mit Panik, mit Aggression zum Beispiel, nur leider ist dieser „Ausdruck“ meist völlig am falschen Platz und unter ungünstigen Umständen. Das könnte man auch anders haben, wenn man sich rechtzeitig um sein psychisches Wohlergehen kümmert. Dazu muss man auch nicht zwangsläufig zum Psychologen (und hier oftmals ein halbes Jahr auf einen Termin warten), auch ein ganzheitlich arbeitender Coach kann hier sehr hilfreich sein, um das eigene Leben auf allen Ebenen besser aufzustellen.
Die unbekannte Größe in unserer Lebensgleichung
Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt.
Shakespeare
In der pränatalen Psychologie befasst man sich ja bereits seit längerem damit, welche Einwirkungen die Gesundheit des Embryos beeinflussen. Es wird durch diese Forschung immer klarer, dass der Embryo, sehr stark emotionale Eindrücke selbst erlebt und von der Mutter übernimmt, welche sich später nach der Geburt auf das Verhalten des Säuglings auswirken und wenn es lebensbedrohliche Umstände waren, die das Kind im Mutterleib erlebt hat, großen Einfluss auf psychische Muster im späteren Erwachsenenleben haben. So ergeben sich Verhaltensprägungen bereits vor der Geburt. Nun geht das Ganze aber noch wesentlich weiter, wenn man sich mit den Zellerinnerungen befasst. Jetzt werden Sie denken: Was? Meine Zellen haben eine Erinnerung? So ist es.
Bekannt ist das sogenannte Schmerzgedächtnis, welches Schmerzen speichert und den Körper schmerzen lässt, obwohl die Ursache schon lange behoben ist. So auch der Phantomschmerz bei amputierten Gliedmaßen. Was passiert denn da? Man könnte darüber natürlich eine mehrseitige Abhandlung schreiben, dies ist jedoch nicht meine Absicht, deshalb fasse ich mich kurz: Es geht um gespeicherte Information. Information ist ebenfalls Energie. Diese Information ist wie unnütze Informationen auf Ihrem Computer, wenn Sie diese nicht immer wieder löschen, bleiben sie bestehen.
Die Information „Schmerz“ zum Beispiel ist ja zuerst einmal keine unnütze Information, denn diese Information zwingt uns zu handeln. Doch wenn wir eine meist körperliche Behandlung hatten und alles wieder gut ist, kann es passieren, dass die Information bestehen bleibt, entweder nur im Gehirn, oder im Gehirn und den Zellen des betroffenen körperlichen Gebietes. Zellerinnerung, oder Informationen können jedoch auch von vorherigen Generationen weitergegeben werden, sodass jemand z. B. ein Bombentrauma haben kann, obwohl er Krieg nie selbst erlebt hat. Derjenige wundert sich nur, dass er fast schon panisch reagiert, wenn etwas laut knallt….
Was aber kann man tun, gegen all diese unsichtbaren, unbekannten Prägungen, die unser Leben ja auch beeinflussen? Hierzu habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen mit Meta Cluster Analysen gemacht. Ich war immer auf der Suche nach Möglichkeiten ein Diagnoseverfahren zu haben, das die Zusammenhänge Körper – Psyche – Seele – Geist erfasst und dabei hilft unsere Energie wieder in Ordnung zu bringen. Denn Energien und Informationen haben leider die Eigenschaft sehr viel Unordnung in unser System zu bringen, also brauchen wir eine Methode, die wieder eine Ordnung herstellt. Das gelingt mit Meta Cluster. Aus diesem Grund habe ich die Ausbildung bei Meta Cluster gemacht, um noch tiefer in die nicht lebensförderlichen Prozesse eintauchen zu können, die jeden Einzelnen ganz individuell betreffen. Denn oftmals machen uns Umstände krank, die wir bewusst gar nicht kennen.
Wie oft habe ich früher in meiner Praxis Patienten erlebt, die sich biologisch ernährten, Sport gemacht haben, auch sonst keine wissentlich spektakulären Erlebnisse hatten und trotzdem an lebensbedrohlichen Erkrankungen litten. Die Frage, was da dahintersteckt und vor allem, was man tun kann, beschäftigte mich schon immer und deshalb machte ich mich erneut auf den Weg mein Wissen zu erweitern, um es den Menschen angedeihen zu lassen, die mehr Lebensqualität und Gesundheit erreichen wollen. Wie oft erlebt man es, dass man sich immer wiederkehrende Beschwerden, oder Träume, oder Verluste einfach nicht erklären kann. Welche Informationen lösen das aus – hier hilft eine Analyse mit Meta Cluster. Auch Stoffwechselschwächen können durch eine Analyse aufgezeigt und das passende Mittel gefunden werden.
Meine Erfahrung seit 1998 sagt mir, dass wir immer mehr tun müssen, um unsere Gesundheit aufrecht zu halten. Die Toxinbelastungen, Informationsbelastungen und vieles mehr hat in den letzten Jahren stark zugenommen, sodass unser System immer mehr Unterstützung braucht, um eine gesundheitsfördernde Ordnung herzustellen. Es ist möglich, nur haben sich die Methoden um dies zu gewährleisten verändert, so wie sich unsere ganze Welt und damit die ganze Energie verändert hat. Wir müssen uns anpassen. Denn wie sagten schon die alten schlauen Chinesen:
„Das einzig Beständige ist der Wandel!“